ruckwarts

vorwarts   ebenehoch

17.05.08

ISHD veröffentlicht absolut groteskes Regelwerk

   

 

Der Deutsche Rollsport- und Inline-Verband e.V. (DRIV) und  Inline-Skaterhockey Deutschland (ISHD) haben schon zu Beginn des Jahres ein wahrlich schwachsinniges und groteskes Regelwerk veröffentlicht, das uns erst jetzt auffiel. War man ja bisher schon von den europäischen Regeln einiges an Dummheiten gewohnt (gelbe / rote Karten, Freistöße (!) etc. – Haaallooo, das ist kein Fußball!!) schlägt dieses neue Machwerk wirklich dem Faß den Boden ins Gesicht.

  Abgesehen von mitunter brutalen Stilblüten, die lediglich zur Belustigung des aufmerksamen Lesers beitragen - so haben z. B. Torlinien in diesem Werk Kanten, sind also offensichtlich dreidimensional (Muhahaha), Tore zählen nicht bei Verstößen gegen bestimmte, einzeln aufgeführte Regeln und bei Verstößen gegen alle anderen auch nicht (*seufz*), Torhüter haben ihre speziellen Rechte laut einem Punkt nur in ihrem Torraum und laut dem nächsten außerhalb ihres Torraums nicht (*prust*) – gibt es auch noch eine Reihe von Punkten, die einfach nur dumm sind und das Spiel kaputt machen, sowie sogar Punkte, die anderen direkt widersprechen! Hier ein paar der „schönsten“ Beispiele:

- Kein „Sudden Death“

- Eigentore in Vorteilssituationen zählen nicht

- Ein Penalty-Schütze darf nicht rückwärts laufen oder sich um sich selbst drehen (???)

- Kein nicht-ballführender Spieler darf irgendwie an der Fortbewegung gehindert werden, bedeutet also konsequenterweise, daß ein verteidigender Spieler dem angreifenden aus dem Weg gehen muß! Das muß man ja nicht mal beim Basketball!

- Torhüter dürfen in ihrem Torraum nicht foulen (ach nein!) – und offensichtlich nur dort nicht (immerhin ein netter Ausgleich für obigen Punkt)

- In einem Punkt wird geschrieben, daß der Torhüter den Ball außerhalb seines Torraums nicht auf den Boden werfen darf (wie sollte er auch, wenn er eh nicht fangen darf :-) ) – im nächsten wird allerdings geschrieben, daß er den Ball überall in jede Richtung schmeißen darf. Ja, ne – is’ klar!

- Auch nach dem Spiel darf kein Alkohol getrunken werden – sogar ohne zeitliche Begrenzung. Ja, liebe Spieler, die ISHD bestimmt jetzt auch, was Ihr in Eurer Freizeit tut!

- Das ist wohl gemerkt nur eine kleine Auswahl, wer sich das ganze Ausmaß der Katastrophe reinziehen will, kann das hier tun.

 

Ob man nun lachen oder weinen mag, ist wohl Geschmackssache – ich empfehle Ersteres. Wer irgendwo einen noch dümmeren Schriftsatz findet, darf uns diesen gerne zuschicken – wir lachen nämlich gern!

  Wir empfehlen den Verantwortlichen der ISHD zum Einen, ihre Schriften vor der Veröffentlichung von jemandem lesen zu lassen, der eins und eins zusammen zählen kann (ist übrigens zwei), und zum Anderen, sich bei der Regelfindung an denen zu orientieren, die etwas von diesem Sport verstehen, am besten an den Kanadiern, die haben’s schließlich erfunden (zumindest die originale Eishockey-Variante) und spielen seit Jahrzehnten mit sinnvollen Regeln, die man nur zu kopieren bräuchte. Fußball spielen wir ja auch nach englischen Regeln – wo kämen wir hin, wenn jedes Land versuchen würde, auf Teufel komm raus seine eigenen speziellen Regeln zu verbreiten. Und entschuldigt bitte die harten Worte, aber da fällt mir echt nichts mehr ein…

 

Fazit: Die Siesta Penguins werden selbstverständlich auch in Zukunft spaßiges, schönes und sinnvolles Hockey spielen und distanzieren sich somit gezwungenerweise in aller Deutlichkeit von diesem Regelwerk. Das bedeutet natürlich auch, daß es unwahrscheinlich ist, daß man uns je in einer offiziellen deutschen Liga spielen sehen wird. Schade natürlich, aber wenn wir uns zwischen Hockey-Spielen und Liga-Spielen entscheiden müssen, wählen wir die Hockey-Spiele! Somit bleiben wir also auch in Zukunft unserem Untergrund-Status treu – hat ja auch was! Wer also gutes Hockey spielen will, sollte sich an uns bzw. andere Hobby-Vereine halten. Obwohl vielleicht Hoffnung besteht, da sich zumindest die BISHL selbst nicht einmal an diese Regeln hält (z. B. drei statt zwei Punkte pro Sieg – wenngleich dies ironischerweise eine eher traurige Abweichung vom Regelwerk ist).